Domänenspezifische Data Governance hilft Unternehmen in der Priorisierung und die kritischsten Interessen/Problembereiche zu fokussieren.
Angestrebten Geschäftsergebnisse können schneller erreicht werden und die Governance wird auf die jeweiligen Domänen zugeschnitten. So fördert man die Akzeptanz im Unternehmen und stellt die Nachhaltigkeit des Data Governance Programms sicher.
Trotz allem empfiehlt sich domänenspezifische Data-Governace ergänzend zu einem unternehmensweiten Ansatz zu sehen. Speziell an den Domaingrenzen muss eine einheitliche Sprache etabliert werden.
Wie führt man domänenspezifischen Data Governance ein?
1. Unterstützung der Führungsebene sichern
- Wie bei jedem Change lastigen Unterfangen sichern Sie sich zuerst die Unterstützung der obersten Führungsebene. Dies ist speziell dann wichtig, wenn es sich um einen Bottom-up Ansatz handelt.
- Bauen Sie ein Storyline rund um die bestehenden Probleme in Ihrer Organisation.
- Nutzen Sie Data-Governance-Reifegradmodelle oder erstellen Sie Ihr eigenes Modell, um den Reifegrad zu bestimmen. z. B. das Gartner Data Governance Maturity Model
- Erstellen Sie einen überzeugenden Business-Case mit unterstützenden Daten aus der obigen Analyse. „Data Governace“ von John Ladleywidmet diesem Thema ein Kapitel und„Infonomics“ von Douglas B. Laney liefert einige Denkanstöße für die Monetarisierung von Datenassets.
2. Durchführung von Business Discovery
- Beginnen Sie mit einer intensiven Auseinandersetzung der
- Treffen Sie die wichtigsten Stakeholder-Gruppen in den Fachbereichen und verstehen Sie die derzeitigen Lücken (Mensch, Prozess, Technologie) aus ihrer Perspektive.
- Verstehen Sie, was Ihre Fachbereiche einzigartig macht und wo Sie die Governance-Aktivitäten für maßschneidern müssen. Dies hilft Ihnen später bei der Formulierung Ihrer Strategie für die Einführung von Data Governance in den Bereichen und bei der Entwicklung einer Roadmap.
3. Erstellen des Domäneninventars
- Identifizieren Sie die maßgeblichen Quellen, die im gesamten Unternehmen für die Domäne(n) verwendet werden können.
- Erstellen Sie Inventare von Stammdaten, Referenzdaten, vor- und nachgelagerten Systemen, Geschäftsinhabern. Erstellen oder aktualisieren Sie Data Dictionary, Datenmodelle und Systemintegrationsdiagramme.
- Identifizieren Sie kritische Datenelemente (CDEs) gemeinsam mit den Fachbereichen. Verstehen Sie die Gründe für die Kritikalität (z. B. intern oder externe Regularien) und die Geschäftsprozesse hinter diesen Elementen.
- Erstellen Sie ein Business Glossar, beginnend mit den priorisierten CDEs. Sammeln Sie gemeinsam mit den Fachbereichen Geschäftsdefinitionen und Datenqualitätsregeln. Identifizieren Sie gemeinsam Metriken und Ziele (inklusive Schwellenwerten).
- Sammeln Sie Prozesslandkarten für Geschäftsprozesse im Kontext der wichtigsten Datenelemente/Domänen. Dies wird Ihnen in weiterer Folge bei der Lösung von Problemen und der Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten helfen.
4. Formalisieren der Rollen und Verantwortlichkeiten für Daten
- Identifizieren Sie die wichtigsten Datenrollen, wie Dateneigentümer, Sponsoren, Datenverwalter, Verbraucher, Datenverwalter usw.
- Eine Verantwortliche Person für die Domänendaten hilft dabei, eine Gesamtvision für die Domänendaten im gesamten Unternehmen zu etablieren. Insbesondere dann, wenn Domänen fachbereichsübergreifend sind.
- Die Festlegung der Zuständigkeiten gilt es Personen zu identifizieren, die diese Rolle bereits informell im Unternehmen haben.
- Schaffen Sie eine gemeinsame Plattform für die Erzielung von gegenseitigem Verständnis und Akzeptanz. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Im nächsten Teil folgen Tipps zur Etablierung eines domänenspezifischen Steuerungskreises, der Einflussnahme auf die Unternehmenskultur, der Etablierung von Freigabeprozessen, dem Datenqualitätsmonitoring und den Cross-Funktionalen Partnerschaften.